Qualität als Maßstab

Grenzen wurden dichtgemacht, Schulen geschlossen, Fußballspiele und Konzerte abgesagt: Die Corona-Pandemie hat unser Leben auf den Kopf gestellt. Doch nicht überall herrscht Stillstand: Auf Baustellen darf weitergearbeitet werden, sofern Hygieneregeln und Mindestabstand eingehalten werden und somit der Schutz vor einer Ansteckung gewährleistet ist, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Das gilt auch für den Garten- und Landschaftsbau. Für den herrscht ab Frühjahr Hochkonjunktur, wenn die Gartensaison startet. Daher wird mit voller Kapazität gearbeitet und der Corona-Krise getrotzt, wie das Beispiel Pflasterbau Pyls aus Marsberg im Sauerland zeigt. „Die Zeiten ändern sich, unsere Qualität bleibt“, beschreibt die Internetseite die Firmenphilosophie. Was auf die Corona-Krise gemünzt sein könnte, hat jedoch einen ganz anderen Hintergrund.

„Das Unternehmen habe ich vor sechs Jahren von meinem Chef übernommen – es hat schon seit vier Jahrzehnten einen hohen Qualitätsanspruch. Das wollte ich damals mit der Aussage unterstreichen und als neuer Eigentümer fortführen“, erklärt Firmeninhaber Matthias Böhnwald. Qualität ist der Maßstab für das Anlegen von Grünflächen, insbesondere von Rollrasen, die Pflege von Grünflächen, Büschen und Hecken, Pflasterarbeiten, das Setzen von Natursteinmauern und den Bau von Teichen. „Wir haben uns damit im Großraum Marsberg einen guten Ruf erarbeitet“, so Böhnwald. Und das rechnet sich, denn der Betrieb mit seinen fünf Mitarbeitern ist voll ausgelastet – salopp gesagt: Der Laden brummt. „Einen Rückgang oder Stillstand merken wir aufgrund der coronabedingten Einschränkungen zum Glück keinen. Im Gegenteil: Das Telefon steht nicht mehr still. Seit der Krise haben wir noch mehr Anfragen und Aufträge bekommen, denn die Leute sind zu Hause und haben Zeit. Sie machen sich nun Gedanken, wie sie ihren Garten gestalten können, ob sie eine neue Terrasse anlegen oder ihre Garageneinfahrt pflastern lassen sollen“, berichtet Matthias Böhnwald. Neudeutsch Cocooning heißt der Trend, der eigentlich so neu gar nicht mehr ist, weil er vor 20 Jahren von Trendforschern geprägt wurde und im Zuge der Corona-Krise wieder sehr im Kommen ist. Sie wollten mit dem englischen Wort „cocoon“ für Kokon umschreiben, dass sich Menschen angesichts einer bedrohlichen Umwelt in ihr Zuhause zurückziehen. Der Garten und das Zuhause dienen dann als Ort der Entspannung und Erholung und sollen entsprechend schön sein. Für diese Aufgabe ist das Team von Pflasterbau Pyls gefragt. Doch wenn die Kolonne während der in NRW verhängten Kontaktsperre arbeitet, sind alle Mitarbeiter angewiesen, den Mindestabstand untereinander und zu Kunden einzuhalten. „Außerdem setzen wir verstärkt Maschinen ein und so ist auch jedes Gerät einem Mitarbeiter zugewiesen“, führt der Firmenchef aus, der für sein Personal auch ausreichend Desinfektionsmittel organisiert hat.

„Diese Investition hat sich schon allein wegen dem Tanken gelohnt. Früher musste man die Heckklappe aufmachen und es gab nicht selten eine Sauerei. Nun kann man von der Seite den Sprit einfüllen“

Matthias Böhnwald, Firmeninhaber Pflasterbau Pyls

Zum Maschinenpark gehören ein Cat Minibagger 301.7D und 301.8 sowie die Cat Radlader 906M und 906H, die mit einer großen Bandbreite an Anbaugeräten bedient werden, wie Stemmer, Erdbohrer und Grabenräumlöffel auf der einen sowie Standardschaufel, Klappschaufel und Besen auf der anderen Seite. Cat Baumaschinen kennt der Galabauunternehmer schon seit vielen Jahren. Bevor er sich selbstständig machte und zum Galabau kam, war er in einem Steinbruch beschäftigt – seitdem sind ihm die Geräte amerikanischer Prägung vertraut. Denn in der Gewinnungsindustrie zählen sie zu den Schlüsselgeräten. Daher war es keine Frage, sondern eine logische Konsequenz, der Marke auch im Galabau eine Chance zu geben. 2019 rüstete der Galabauer auf die neue Generation Minibagger in Form des 301.8 um, den ihm wie gewohnt die Zeppelin Niederlassung Paderborn und Vertriebsprofi Jens Rehse lieferten. „Diese Investition hat sich schon allein wegen dem Tanken gelohnt. Früher musste man die Heckklappe aufmachen und es gab nicht selten eine Sauerei. Nun kann man von der Seite den Sprit einfüllen“, so Böhnwald.

Auch für den Fahrer ist das Handling einfacher geworden, und zwar dank Tempomat – ideal für längere Geradeausfahrten. Doch das ist nicht das einzige Alleinstellungsmerkmal. Mit der Joystick-Lenkung lässt sich jederzeit per Tastendruck von der konventionellen Hebel-/Pedallenkung auf den linken Joystick wechseln. Der rechte Joystick steuert dann den Abstützplanierschild. „Das Gerät bietet eine große Arbeitserleichterung. Der Fahrer kann nun den Minibagger entspannt mit dem Joystick steuern und braucht keinen dritten Hebel mehr“, weist der Unternehmer hin. Wesentliche Änderungen brachte die elektrohydraulische Steuerung mit sich, die es eben erlaubt, die Joystick-Lenkung umzusetzen. Hydraulikleitungen sind nun nicht mehr in der Kabine verlegt. Das macht die Wartung einfacher. Eine weitere Konsequenz: Hydraulische Leitungsverluste werden eingespart. Die bewegte Ölmenge wird weniger. Außerdem kann die Belegung der Joystick-Funktionen einfacher umprogrammiert werden, somit können Anwender individuelle Wünsche umsetzen. Auch lässt sich das Ansprechverhalten der Maschine je nach Fahrervorlieben verändern, und somit lässt sich Qualität in der Ausführung leichter umsetzen.

Cat Minibaggger 301.7D
Matthias Böhnwald (Mitte) mit seinen Mitarbeitern Alexander Sommer (links) und Manuel Kersting (rechts).

Doch Qualität ist nicht das einzige Instrument von Matthias Böhnwald. Sein anderes hat mit Kreativität zu tun. „Nur wenige Kunden können sich vorstellen, wie das Ergebnis ihres Gartens ausschauen soll. Meine Mitarbeiter und ich machen ihnen darum gerne Vorschläge, beraten sie und wenn etwas keinen Sinn macht, raten wir ihnen auch davon ab. Grundsätzlich sprechen wir im Vorfeld alles immer genau ab, sodass es keine bösen Überraschungen gibt. Das ist gut für den Kunden, wenn man sich als Fachmann kreativ einbringt und für unser Team bringt es viel Abwechslung mit sich“, erklärt er. Eine Erfahrung, die auch der Kunde Roland Egervari machen durfte, für den Pflasterbau Pyls die Außenanlagen realisiert. Konkret wird dessen Garageneinfahrt gepflastert, sein Garten samt Terrasse sowie Treppe angelegt und später noch Rollrasen verlegt. „Der Betrieb hat mich sehr von seiner Qualität, professionellen Ausführung, Zuverlässigkeit und Freundlichkeit überzeugt und wie er sich immer wieder mit eigenen Ideen eingebracht hat, ob bei der Materialauswahl und Farbgebung der verlegten Steine. Ich wollte unbedingt, dass eine regionale Firma die Außenanlagen umsetzt, weil ich diese unterstützen will. Wir sind im Herbst in ein Neubaugebiet gezogen und da habe ich mich in der Nachbarschaft umgehört. Immer wieder fiel dann der Firmenname Pflasterbau Pyls“, berichtet Roland Egervari. Auf Regionalität setzt auch Matthias Böhnwald. „Mir ist es wichtig, auch an die Mitarbeiter zu denken. Daher will ich nur Aufträge annehmen, die um Umkreis des Kirchturms anfallen, wie man so schön sagt, weil ich nicht jeden Tag hundert oder noch mehr Kilometer zur Arbeit und wieder nach Hause fahren will. Das lohnt sich nicht. Ich investiere meine Zeit lieber zu Hause“, äußert sich der Galabauer. Zufriedene Kunden wie Roland Egervari sind gerade für einen regionalen Anbieter wie Pflasterbau Pyls ein wesentlicher Erfolgsgarant.

Mai/Juni 2020