bauma wird auf Oktober 2022 verschoben

Eigentlich wäre die bauma, die flächenmäßig größte Messe der Welt, Anfang April 2022 in München geplant gewesen. Doch Covid-19 stellte den Termin infrage. Naheliegend war darum eine Verschiebung um ein halbes Jahr nach hinten in den Oktober, um mehr Planungssicherheit hinsichtlich der Vorbereitungen zu haben. Dazu hat sich die Messe München in Abstimmung mit Spitzenrepräsentanten der Industrie und dem Fachbeirat entschlossen. Die bauma wird nun vom 24. bis 30. Oktober 2022 stattfinden. Eine Entscheidung, die auch von Ausstellern wie Zeppelin mitgetragen wird.

Dazu Fred Cordes, Vorsitzender der Geschäftsführung der Zeppelin Baumaschinen GmbH: „Die Entscheidung, so bedauerlich sie auch sein mag, ist angesichts der aktuellen Entwicklung konsequent. Denn bei allen Emotionen und Erwartungen, die mit einer bauma verbunden sind, genießt die Sicherheit von Messebesucherinnen und -besuchern, aber auch von unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern höchste Priorität. Eine bauma in der gewohnten Form mit Publikum aus dem In- und Ausland wie 2019 lässt sich derzeit nicht realisieren. Dabei sind gerade die vielen intensiven Gespräche und persönlichen Begegnungen das Herz der bauma. Wegen ihres Austauschs genießt die Messe auch so einen hohen Zuspruch und unvergleichbaren Stellenwert in der Branche.“

So sah es auf der bauma 2019 auf dem Messestand von Caterpillar und Zeppelin in der Halle B6 aus. Unter der Voraussetzung, dass die Corona-Pandemie im Griff ist, treiben beide Aussteller die Vorbereitungen für eine bauma im Oktober 2022 voran. Foto: Zeppelin/Sabine Gassner

Trotz Pandemie sei der Zuspruch der Industrie hoch, die Buchungslage überaus gut gewesen, so die Messe München. In zahlreichen Gesprächen mit Kunden setzte sich ihr zufolge zuletzt jedoch die Erkenntnis durch, dass der April-Termin angesichts des weltweiten Pandemie-Geschehens mit zu vielen Unwägbarkeiten behaftet sei. Ob eine, für den Messeerfolg entscheidende, weltweite Reisetätigkeit in einem Jahr wieder weitgehend ungehindert möglich ist, sei derzeit schwer abschätzbar, so das vorherrschende Meinungsbild. Vor allem global agierende Aussteller, die Kunden aus aller Welt zur bauma erwarten und entsprechend hohe Investments in Standbau, Logistik und Hotelkapazitäten tätigen, plädierten für eine Verschiebung. Den entscheidenden Benefit der Messe, die gesamte Branche zu versammeln und Drehscheibe in alle Märkte zu sein, sahen sie bei einem Festhalten am April-Termin gefährdet, so die Messe München.

Grund für ihre Entscheidung waren auch die Planungsvorläufe für Aussteller und Veranstalter. Dazu Peter Schrader, Geschäftsführer der Zeppelin Rental GmbH: „Um einer Weltleitmesse wie der bauma gerecht zu werden, gehen intensive Vorbereitungen voraus, die bereits lange vorher auch einen entsprechenden Vorlauf in der Organisation erfordern. Doch die aktuelle Entwicklung der Pandemie bringt derzeit Faktoren der Unsicherheit mit sich, die eine Verschiebung sinnvoll erscheinen lassen. Wir hoffen alle, dass wir baldmöglichst wieder zur Normalität zurückkehren können und alle Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie erfolgreich sind, damit dann einer bauma im Oktober 2022 nichts im Wege steht und wir voller Freude unsere Kunden auf dem Messestand begrüßen können. Darauf werden wir mit Hochdruck hinarbeiten, sodass eine Messeteilnahme unter größtmöglichen Hygiene- und Sicherheitsauflagen wieder möglich sein kann.“

Mit der Entscheidung hätten Aussteller und Besucher jetzt Klarheit und Planungssicherheit, betont Klaus Dittrich, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe München: „Die Entscheidung, die bauma zu verschieben, ist uns natürlich nicht leichtgefallen. Wir mussten sie aber jetzt treffen, noch ehe die Aussteller mit ihren Planungen für den Messeauftritt beginnen und entsprechende Investments tätigen. Leider ist trotz der in aller Welt angelaufenen Impfkampagne derzeit noch nicht absehbar, wann die Pandemie weitgehend unter Kontrolle und unbegrenztes weltweites Reisen wieder möglich ist. Das macht die Teilnahme sowohl für Aussteller wie auch für Besucher schwer planbar und kalkulierbar. Unter diesen Umständen hätten wir unser zentrales Versprechen, dass die Weltleitmesse bauma die ganze Bandbreite der Branche abbildet und wie keine andere vergleichbare Veranstaltung internationale Reichweite generiert, nicht erfüllen können. Schließlich kamen die Teilnehmer der letzten bauma aus über 200 Ländern der Welt. Von daher ist die Entscheidung folgerichtig.“

Joachim Schmid, Geschäftsführer des VDMA Fachverbands Baumaschinen und Baustoffanlagen, trägt die Entscheidung mit und begrüßt, dass die Messe München dem Wunsch der Industrie gefolgt ist: „Die Entscheidung ist hart, aber sie gibt allen Beteiligten die notwendige Planungssicherheit. Die Branche wird jetzt alles für eine starke bauma im Oktober 2022 tun. Auch ohne Gesundheitskrise müssen die Unternehmen Herausforderungen wie Digitalisierung, autonome Baustellen und Nachhaltigkeit bewältigen und am Ball bleiben, um den Anschluss nicht zu verlieren. Dafür brauchen sie die bauma als Innovationsbarometer und Networking-Plattform.“

Unabhängig von der Verschiebung gehen die fachlichen und organisatorischen Planungen für die bauma 2022 weiter. Der Kern der bauma 2022 wird auf der Präsenzveranstaltung liegen, ergänzt und erweitert durch digitale Angebote. „So können Kunden aus aller Welt an der bauma teilhaben, selbst wenn sie nicht persönlich nach München reisen können oder wollen“, erläutert Klaus Dittrich. In Abstimmung mit der Branche wurden bereits die wichtigsten Branchenthemen der bauma 2022 definiert. Rund um die Megatrends Digitalisierung und Nachhaltigkeit wird die bauma 2022 folgende Themen in den Fokus stellen:

• Der Weg zur Null-Emission
• Digitale Baustelle
• Bauweisen und Materialien von morgen
• Der Weg zu autonomen Maschinen
• Bergbau – nachhaltig, effizient, zuverlässig

Diese Themen werden nicht nur in den Präsentationen der Aussteller eine zentrale Rolle spielen, sondern sie werden auch auf Sonderflächen wie der VR-Experience veranschaulicht und sich wie ein roter Faden durch das Rahmenprogramm ziehen. Auch die Kategorien des bauma-Innovationspreises wurden entsprechend angepasst. Erstmals können Bewerber in den Kategorien Digitalisierung und Klimaschutz teilnehmen.

Mai/Juni 2021